Autor: Dr. Obst

23.02.2018 19.30 Uhr – Wallsteine und andere alttertiäre Transgressionskonglomerate

Was sind Wallsteine? Sind sie natürlichen oder künstlichen Ursprungs? Wo sind sie zu finden und woran kann man sie erkennen? Diese und andere Fragen stellen sich ein, wenn ein Laie den Begriff erstmals hört. Aber auch Fachleute wissen oftmals nur, dass Wallsteine abgerollte Feuersteine sind, die bei alttertiären Meeresvorstößen durch Aufarbeitung kreidezeitlicher Schichten entstanden. Ihren Namen verdanken sie dem Holsteiner Geologen Ludwig Meyn, der in seiner Kindheit mit solchen Steinen auf dem Kieler Wall spielte. Die Steine wurden im 19. Jahrhundert als Schiffsballast aus England eingeführt und als Wegeschotter verwendet. Viele Strände der südenglischen Küsten bestehen aus Brandungsgeröll aufgearbeiteter kreidezeitlicher...

26.01.2018 19.30 Uhr – Findlinge und große Steine – wichtige Geotope in Sachsen-Anhalt

Geotope sind geologische Bildungen, die auch Laien verständliche Einblicke in die erdgeschichtliche Entwicklung ermöglichen. In Sachsen-Anhalt gibt es über 600 Geotope, die als besonders schützenswert gelten. Die meisten von ihnen befinden sich im Bereich des Harzes und seiner Randgebiete. Am bekanntesten ist die Teufelsmauer im nördlichen Harzvorland. Sandsteine der oberen Kreide bilden eine markante Felsformation, die sich über 20 km Länge verfolgen lässt. Weniger bekannt sind dagegen große Geschiebe, die vom skandinavischen Inlandeis während der Elster- und Saale-Kaltzeit aus Nordeuropa bis nach Mitteldeutschland transportiert wurden. Der größte Findling Sachsen-Anhalts ist mit über drei Metern Höhe der Backenstein, dessen kantiger Umriss...

GfG-Vorpommern Jahresprogramm 2018

Liebe Geschiebefreunde, das Jahresprogramm für 2018 liegt vor. Zu den vielfältigen Vortragsthemen gehören u.a. Findlinge in Sachsen-Anhalt, die während der Elster- und Saale-Kaltzeit von den skandinavischen Inlandeismassen nach Mitteldeutschland transportiert wurden. Liebhaber der kristallinen Geschiebe erfahren interessante petrographische Details von einem kleinen, aber vorzüglich aufgeschlossenen Rapakiwi-Massiv im Norden Schwedens. Eine ausführliche Darstellung der fossilen Stachelhäuter Gotlands lockt sicherlich nicht nur passionierte Sammler in den Hörsaal der Greifswalder Geologie. Weitere Vorträge gehen folgenden Fragen nach: Was sind Wallsteine und warum stehen sie im Zusammenhang mit alttertiären Meersvorstößen? Wo verlaufen die Schichtstufen des Baltischen Glints und wie sind sie entstanden? Ein spannender...

15.12.2017 19.30 Uhr – Reise nach Galápagos: Echsen, Schildkröten, Finken und der Einfluss der Plattentektonik auf die Entwicklung endemischer Faunen

Der Galápagos-Inselarchipel ist durch seine exotische Tierwelt mit einzigartigen Leguanen, Schildkröten und Vögeln weithin bekannt. Der berühmte Naturforscher Charles Darwin hat hier 1835 wesentliche Impulse für seine Abstammungslehre gefunden. Doch auch aus geologischer Sicht bietet die Inselgruppe im Ostpazifik, fast 1000 km vor der Westküste Ecuadors gelegen, einige Besonderheiten. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und etwa 4 Millionen Jahre alt. Sie liegen auf der Nazca-Platte, die sich über einen Hot-Spot bewegt, der auch heute noch vulkanische Aktivität auf den westlichen Inseln Isabela und Fernandina bewirkt. Ältere Inseln sind bereits unter Wasser abgesunken. Spuren von explosiven Ausbrüchen im Miozän können aber...

17.11.2017 19.30 Uhr – Cephalopoden (Kopffüßer) – Aufbau, Lebensweise und ihre erdgeschichtliche Entwicklung

Kopffüßer sind seit ca. 500 Mio. Jahren in den Weltmeeren schwimmend unterwegs, teilweise siedeln sie aber auch am Meeresboden. Sie bilden die am höchsten entwickelten und größten Weichtiere, wie z.B. die mehrere Meter langen Riesenkalmare. Diese wurden früher von Seefahrern als riesige Tintenfische bezeichnet, aber bis Mitte des 19. Jahrhundert hielt man entsprechende Berichte für Seemannsgarn. Neben den fast 1.000 lebenden Kopffüßerarten gibt es etwa 30.000 ausgestorbene. Dazu gehören auch die bei Fossiliensammlern beliebten Ammoniten der Jura- und Kreidezeit sowie ihre teilweise nur entfernt verwandten Vorläufer aus dem Erdaltertum. Letztere waren eher einfach gekammert und hatten eine gerade gestreckte Form....

17.09.2017 GfG-Exkursion in die Kiesgrube Langsdorf

Liebe Geschiebefreunde, am kommenden Sonntag, den 17. September findet unsere Exkursion in die Kiesgrube Langsdorf statt. Wir treffen uns um 8.30 Uhr in Greifswald am Parkplatz Bahnhof Westseite. Die Exkursion beginnt um 9.30 Uhr an der Einfahrt zur Kiesgrube (Triebseer Chaussee, Ortsausgang Langsdorf Richtung Bad Sülze) und dauert ca. vier Stunden. Folgende Ausrüstung wird empfohlen: Festes Schuhwerk, lange Hose, Hammer, Lupe, Zeitungspapier und Rucksack. Kinder müssen mindesten 7 Jahre alt sein. Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich. Bei Interesse bitte ich um Rückmeldung bis zum 15.09. (ggf. mit Angeboten oder Wünschen zur Bildung von Fahrgemeinschaften).   Mit freundlichen Grüßen Karsten...

18.06.2017 GfG-Exkursion nach Sassnitz-Dwasieden

Liebe Geschiebefreunde, am kommenden Sonntag, den 18. Juni findet unsere Exkursion an den Geschiebestrand von Sassnitz-Dwasieden statt. Wir treffen uns um 8.30 Uhr in Greifswald hinter der OIL-Tankstelle in der Grimmer Str. (nahe Ortsausgang zur A20-Ausfahrt Greifswald), um nach Möglichkeit Fahrgemeinschaften zu bilden. Bei Bedarf kann auch noch ein kurzer Halt gegen 9.00 Uhr in Stralsund am Bahnhof Rügendamm eingelegt werden. Die Exkursion beginnt um 10.00 Uhr am Sportplatz der Sportgemeinschaft Empor Sassnitz e.V., Straße der Jugend und dauert ca. vier Stunden. Folgende Ausrüstung wird empfohlen: Festes Schuhwerk, Hammer, Lupe, Zeitungspapier und Rucksack. Bei Interesse bitte ich um Rückmeldung bis...

19.05.2017 19.30 Uhr – Trilobiten: die Herrscher der Meere vor 500 Millionen Jahren

Trilobiten – „Dreilapper“ – gehören zu einer ausgestorbenen Gruppe meeresbewohnender Gliedertiere. Sie sind eher mit heutigen Pfeilschwanzkrebsen verwandt als mit Krebstieren oder Tausendfüßern. Zu Beginn des Erdaltertums, im Kambrium erobern sie die marinen Lebensräume und entwickeln rasch eine beeindruckende Formenvielfalt. Ihre bizarre Schönheit fasziniert Paläontologen, aber auch Nichtfachleute gleichermaßen. Sie umfassen ca. 60 % der damaligen, überlieferten Faunen und man kennt inzwischen über 5000 Gattungen mit 15.000 Arten. Ihren Namen verdanken die Trilobiten dem dreigeteilten Rückenpanzer mit dem Spindellobus (oder -lappen) in der Mitte und den Pleuren auf der linken und rechten Seite. Horizontal lässt sich der Panzer in den...

24.03.2017 19.30 Uhr – Ein Trip in die Frühzeit der Erde: Neoproterozoische Flachwasser-Karbonate und glazigene Sedimente in der Finnmark (arktisches Norwegen)

Die Landschaft Norddeutschlands wurde von den Vergletscherungen der quartären Kaltzeiten geprägt. Inlandeismassen brachten verschiedenste Gesteine aus Skandinavien und dem Ostseegrund zu uns. Sie begeistern Fachleute und geologisch Interessierte und machen neugierig, mehr über ihre Herkunft, ihre Entstehungsbedingungen und ihr Alter zu erfahren. Fossilreiche Kalksteine aus dem Silur, zum Beispiel, mit einer exotischen Fauna faszinieren zahlreiche Sammler und locken sie zu den Stränden der schwedischen Insel Gotland. Dort haben sich vor über 400 Millionen Jahren unter tropisch warmen Bedingungen Flachwasserkarbonate gebildet. Noch ältere flachmarine Kalksteine aus der Frühzeit der Erde sind im arktischen Norwegen aufgeschlossen. In der Finnmark sind sie Teil...

24.02.2017 19.30 Uhr – Lugnås – Spurenfossilien und Mühlsteine

In den flachmarinen unterkambrischen Sandsteinen Südschwedens sind häufig vorzüglich erhaltene Spurenfossilien, darunter Grab-, Fress- und Wohnbauten zu finden. Seltener sind auch Körperfossilien, z.B. sogenannte Sandkorallen sowie Trilobiten und Brachiopoden überliefert. Gute Fundmöglichkeiten bietet der Ort Lugnås, der sich auf einem kleinen Tafelberg unweit des Vänern-Sees befindet. Dieser war Ziel einer Exkursionsgruppe um Gunther Grimmberger im Sommer letzten Jahres. Interessant sind in dieser Region aber nicht nur die steinernen Überreste einer vielfältigen, etwa 520 Millionen Jahre alten Meeresfauna, sondern auch Zeugnisse der sich seit dem 12. Jahrhundert entwickelnden Gewinnung von Mühlsteinen aus den die Sandsteine unterlagernden, teilweise verwitterten und aufgearbeiteten präkambrischen...

20.01.2017 19.30 Uhr – Faszination versteinerte Wälder – Zeugnisse vergangener Welten

Fossile Hölzer sind an den Geröll- und Blockstränden der Ostsee oder in den Kiesgruben Mecklenburg-Vorpommerns eher selten zu finden. Großenteils sind diese Funde nur einige Jahrmillionen alt und stammen – wie auch der Baltische Bernstein – aus dem Tertiär. Aber die Erfolgsgeschichte der Landpflanzen begann bereits vor über 450 Millionen Jahren, als verschiedene Moose erste Inseln und später ganze Kontinente besiedelten. Ihnen folgten im Grenzbereich Silur/Devon Bärlappgewächse, Farne und Schachtelhalme. Erst einhundert Millionen Jahre später entwickelten sich die heute weit verbreiteten Samenpflanzen. Der Rostocker Geologe Marian Timpe hat in seiner Freizeit zahlreiche berühmte Fundstätten versteinerter Wälder in Deutschland (z.B. bei...

GfG-Vorpommern Jahresprogramm 2017

Liebe Geschiebefreunde, das Jahresprogramm für 2017 ist fertig. Das breit gefächerte Vortragsspektrum umfasst interessante Beiträge über die erdgeschichtliche Entwicklung der Landpflanzen anhand versteinerter Hölzer, gut erhaltene unterkambrische Spurenfossilien Mittelschwedens, die Formenvielfalt und den Artenreichtum von Trilobiten und Cephalopoden in den Weltmeeren. Reiseberichte zu den arktischen Küsten Norwegens und dem Inselparadies Galapagos informieren über präkambrische Vereisungen Balticas bzw. über plattentektonische Prozesse im Pazifik und die Entwicklung endemischer Faunen, wie den berühmten Darwinfinken oder die einzigartigen Meerechsen. Exkursionen führen uns zu den unter Sammlern beliebten Geschiebestrand von Dwasieden und mit etwas Glück auch in die Kiesgrube Langsdorf. Jahresprogramm 2017 der Sektion Vorpommern...

06.01.2017 19.30 Uhr –  Jahresrückblick und Präsentation der schönsten Funde

06.01.2017 19.30 Uhr – Jahresrückblick und Präsentation der schönsten Funde

Liebe Freunde der Geschiebekunde, wir treffen uns am 6. Januar 2017. Wer Interesse hat, kann schöne Fundstücke mitbringen und diese präsentieren oder bestimmen lassen. Auch werden noch Vortragsangebote für das Jahresprogramm angenommen. Inhaltlich von besonderem Interesse sind Ausführungen über spezielle Geschiebetypen, ihre Entstehung, Herkunft und Fundgebiete. Aber auch geologisch motivierte Reiseberichte sind willkommen. Bitte möglichst vorab Angaben zum Autor und Titel des Vortrags per E-Mail schicken. Termine und Details besprechen wir dann um 19.30 Uhr im Geologenkeller. Bis dahin wünsche ich aber erst mal fröhliche und erholsame Weihnachtstage sowie einen Guten Rutsch ins neue Jahr! Karsten Obst