Sektion Vorpommern der GfG Blog

32. Jahrestagung der GfG in Fehrenbötel – Freitag 22. – Sonntag 24. April 2016

Die diesjährige Jahrestagung der Gesellschaft für Geschiebekunde lädt auf den Urzeithof in Fehrenbötel ein. Das Jahrestreffen von und für alle Interessierten der Nordischen Geschiebe beginnt am Freitag den 22.04. mit einer Abendveranstaltung. Der Samstag ist dann den Themenreichen Vortägen gewidmet. Anschließend folgt die abendliche Jahreshauptversammlung aller Mitglieder der GfG und am Sonntag den 15.04. wird auf verschiedenen Exkursionen dem Lieblingsthema – den Geschieben in freier Natur – Aufmerksamkeit beim Sammeln und Bestimmen dargebracht. Weitere Informationen zu Übernachtungen, Programm und Veranstaltungsort finden Sie auf der Internetseite der Gesellschaft für Geschiebekunde

18.03.2016 – 19.30Uhr Knochenfische (Teleostei) aus den Lias-Tongruben von Grimmen und Dobbertin

18.03.2016 – 19.30Uhr Knochenfische (Teleostei) aus den Lias-Tongruben von Grimmen und Dobbertin

Knochenfische im weiteren Sinne sind die artenreichste Gruppe der Wirbeltiere. Ihr Skelett ist entweder teilweise oder – wie bei den Teleostei – vollständig verknöchert. Diese „echten“ Knochenfische besitzen eine einzigartige Formenfülle und ihre Größe reicht von weniger als einem Zentimeter bis fast 10 m Länge. Ursprünglich in der jüngeren Trias vor ca. 220 Millionen Jahren entstanden, sind Funde von Knochenfischen auch aus Kalksteingeoden des Unterjura von Dobbertin und Grimmen bekannt. Der Greifswalder Promotionsstudent Martin Konwert untersucht seit Jahren die Taxonomie und Anatomie der Gattung Leptolepis, einem Fisch mit relativ dünnen Schuppen. Er vergleicht die Funde aus Mecklenburg-Vorpommern mit denen anderer...

19.02.2016 – 19:30Uhr – Marine Transgressionen im Ostseeraum während des Quartärs

19.02.2016 – 19:30Uhr – Marine Transgressionen im Ostseeraum während des Quartärs

Die Entwicklung der heutigen Ostsee begann vor ca. 15.000 Jahren mit dem Abschmelzen des skandinavischen Inlandeises. Infolge des globalen Meeresspiegelanstieges sowie differenzierter Landhebungen kam es mehrfach zum Einströmen von Meereswasser in das Ostsee-Becken, letztmalig während der Littorina-Transgression vor etwa 8.000 Jahren. Vergleichbare marine Transgressionen erfolgten  schon während früherer Warmphasen, insbesondere in den Interglazialen Holstein und Eem. Auch im mittleren Weichsel belegen tonige Sedimente einen Meeresvorstoß aus dem Nordseeraum. Die entsprechenden Ablagerungen wurden in Küstenaufschlüssen, in Bohrungen oder beim Hafenbau in Warnemünde angetroffen. Der Paläontologe Dr. Stefan Meng hat insbesondere die Mollusken bekannter Quartärprofile mit marinen Ablagerungen in Norddeutschland wissenschaftlich untersucht....

22.01.2016  – 19:30Uhr – Basaltschlote und Tuffe in Südschweden – Zeugen eines mesozoischen Riftvulkanismus

22.01.2016 – 19:30Uhr – Basaltschlote und Tuffe in Südschweden – Zeugen eines mesozoischen Riftvulkanismus

Skandinaviens Grundgebirge besteht überwiegend aus mehreren hundert Jahrmillionen alten Gneisen und Graniten sowie auflagernden Sedimentserien des Erdaltertums. Jüngere Gesteine des Mesozoikums sind seltener und beschränken sich auf die südlichen Randbereiche des Fennoskandischen Schildes. Eine geologische Besonderheit stellen ca. 100 Basaltschlote dar, die in der südschwedischen Provinz Schonen ein kleines Vulkanfeld bilden. Sie entstanden im unteren Jura, vor etwa 185 Millionen Jahren und stehen im Zusammenhang mit einem ersten, nicht erfolgreichen Versuch der Nordatlantiköffnung. Krustenbewegungen führten im Bereich der heutigen Nordsee zum Aufstieg von Magmen aus dem oberen Erdmantel entlang von tiefreichenden Schwächezonen, wie sie aus dem ostafrikanischen Grabenbruch („Rift Valley“)...

08.05.2015 – 19:3Uhr – Flora und Fauna der Rügener Schreibkreide

08.05.2015 – 19:3Uhr – Flora und Fauna der Rügener Schreibkreide

Vor etwa 68 Millionen Jahren war ganz Norddeutschland vom Meer bedeckt und die entstandene weiße Schreibkreide hat fossile Reste ehemaliger Lebensformen in z.T. vorzüglicher Erhaltung bewahrt. Diese lassen Rückschlüsse auf die Tier- und Pflanzenwelt im Kreidemeer zu. Von etwa 1500 bekannten Arten sind allerdings nur ca. ein Drittel mit bloßem Auge zu sehen. Der begeisterte Fossiliensammler und Kreideforscher Manfred Kutscher aus Sassnitz wird anhand vieler eigener Funde Vertreter dieser mannigfaltigen Makrofauna vorstellen, Fragen zur Entstehung der Kreide und ihrer Lebenswelt aufwerfen und daraus Aussagen zu den paläogeographischen Verhältnissen und einstigen Umweltbedingungen ableiten.  Als Initiator und Mitbegründer des von vielen Einheimischen...

20.03.2015 – 19:30Uhr – Körper- und Spurenfossilien in unterkambrischen Geschieben

20.03.2015 – 19:30Uhr – Körper- und Spurenfossilien in unterkambrischen Geschieben

Vor ca. 540 Mio. Jahren beginnt im marinen Bereich die sogenannte „kambrische Explosion“. Innerhalb kürzester Zeit entwickeln sich unzählige neue Arten und die meisten mehrzelligen Tierstämme haben ihren Ursprung in dieser geologischen Periode. Zunächst treten kleine hartschalige Organismen auf. Diese lassen sich häufig nur schwer oder gar nicht heute bekannten Tiergruppen zuordnen. Erst danach entwickeln sich größere Lebensformen, darunter die bekannten Trilobiten (Dreilappkrebse). Unterkambrische Geschiebe aus dem südlichen Skandinavien geben Einblicke in die damalige Lebewelt. Neben körperlich erhaltenen Fossilien sind auch die Lebensspuren der einstigen Meeresbewohner interessante Sammel- und Forschungsobjekte. Diese entstanden durch auf dem Meeresboden kriechende oder grabende Tiere....

20.02.2015 – 19:30Uhr – Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) auf Rügen und die paläogeographische Entwicklung des südwestlichen Ostsee-Gebietes

20.02.2015 – 19:30Uhr – Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) auf Rügen und die paläogeographische Entwicklung des südwestlichen Ostsee-Gebietes

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts deutete der Greifswalder Limnologe August Thienemann die Vorkommen der Alpenplanarie, einem häufig in alpinen Gebirgsbächen auftretenden Strudelwurm, in den Quellen Rügens als Reliktpopulationen der jüngsten Eiszeit. Diese blieben aufgrund der besonderen paläogeographischen Entwicklung Rügens bis in die Gegenwart erhalten. Heute ist erneut geowissenschaftliche Expertise gefragt, wenn es um die biogeographische Interpretation aktueller genetischer Befunde geht. Wieder einmal geben Tierpopulationen der Insel Rügen dazu Anlass. Die zu den Schlafmäusen oder Bilchen gehörende Haselmaus bildet auf Rügen ein isoliertes Vorkommen – fernab ihres geschlossenen Hauptverbreitungsgebietes in der Mittelgebirgsregion Deutschlands. Diese zierlichen, nur daumengroßen Nagetiere sind im übrigen...

23.01.2015 – 19:30Uhr – Rafting im Grand Canyon – Eine geologische Zeitreise durch phantastische Landschaften

Der Grand Canyon im US-Bundesstaat Arizona ist etwa 450 km lang, 6 bis 30 km breit und 1800 m tief und gehört damit zu den gewaltigsten Schluchten der Erde. Dieses Naturwunder entstand durch Jahrmillionen andauernde Erosion des Colorado Rivers bzw. seiner Vorläuferflüsse. Das genaue Alter ist umstritten. Einige Teile sollen bereits vor 70 Mio. Jahren entstanden sein. Hebungen vor 17 Mio. Jahren führten zur Bildung des Colorado Plateaus, in das sich der Ur-Colorado einschnitt, der vermutlich noch in einem Binnensee endete. Vor ca. 5 Mio. Jahren verstärkte sich die Erosion infolge der Öffnung des Golfs von Kalifornien. Relativ junge vulkanische...

21.11.2014 – 19:30Uhr – Kanarische Küsten: von El Hierro bis La Graciosa

21.11.2014 – 19:30Uhr – Kanarische Küsten: von El Hierro bis La Graciosa

Die Kanarischen Inseln vor der Westküste Nordafrikas zählen zu den naturkundlich interessantesten Archipelen unserer Erde. Die sieben Hauptinseln und ihre kleineren Nebeninseln sind vulkanischen Ursprungs. Aufgrund tektonischer Bewegungen der afrikanischen Krustenplatte über einer stationären Magmenquelle („Hot-Spot“) im Erdmantel nimmt ihr Alter von Osten nach Westen ab. Fuerteventura entstand vor ca. 20 Mio. Jahren, Teneriffa ist etwa 12 Mio. Jahre alt und seit 2011 wächst südlich von El Hierro ein neuer Vulkan aus dem Meer. Mit einer beeindruckenden Bildpräsentation gibt der bekannte Stralsunder Geologe, Landschaftsfotograf und Publizist Rolf Reinicke erstmals fotografische Einblicke in Geologie und Landschaft der Kanaren, die er seit...

17.10.2014 – 19:30Uhr – Geologische Exkursion durch Südnorwegen

17.10.2014 – 19:30Uhr – Geologische Exkursion durch Südnorwegen

Rhombenporphyre, Larvikite und Nordmarkite sind typische magmatische Gesteine des Oslo-Grabens, einer permischen Riftzone im südnorwegischen Grundgebirge. Sie wurden vor ca. 300 Millionen Jahren gebildet und sind bei hiesigen Geschiebesammlern begehrte Funde. Mit dem skandinavischen Inlandeis kamen sie nach Norddeutschland, allerdings sind sie östlich von Barth nur äußerst selten an den Blockstränden der Ostsee oder in Kiesgruben zu finden. Häufiger sind sie dafür im mittelalterlichen Straßenpflaster, z.B. der Hansestädte Stralsund und Greifswald anzutreffen, wo sie als ehemalige Ballaststeine eine weitere Verwendung fanden. Aber auch als Dekorsteine sind insbesondere die Larvikite beliebt. Als Fassadenverkleidung verschönern sie Ladenstraßen und in privaten Küchen kommen...

07.09.2014 – Exkursion Hinterpommern

07.09.2014 – Exkursion Hinterpommern

Liebe Geschiebefreunde, am kommenden Sonntag, den 7. September, findet die angekündigte Exkursion zu historischen Jura- und Kreideaufschlüssen in Hinterpommern unter Führung von Andreas Lemcke (Berlin) statt. Da die Tour insgesamt etwa 200 km umfasst, sollten Fahrgemeinschaften gebildet werden. Bitte vorher absprechen bzw. am Treffpunkt 7:45 Uhr an der Uni Greifswald, Institut für Geographie und Geologie, F.-L.-Jahn-Str. 17a, Parkplatz am Südeingang der Geologie auf möglichst wenige Autos verteilen. 08:00 Uhr Abfahrt im Konvoi vom Institut in Greifswald 10:00 Uhr Treffpunkt für die anderweitig angereisten Teilnehmer (z.B. aus der Region Neubrandenburg) an der Autofähre Usedom-Wollin über die Swine (nicht Stadtfähre Swinemünde!!) und...

29.06.2014  – Exkursion Kiesgrube Groß Roge

29.06.2014 – Exkursion Kiesgrube Groß Roge

Liebe Geschiebefreunde, am kommenden Sonntag, den 29. Juni, findet die Exkursion unter Führung von Dr. Jörg Ansorge in die Kiesgrube Groß Roge statt. Dort sind alttertiäre Lokalgeschiebe, wie Feuersteinkonglomerate, Zementsteine, Scherbelsteine, Septarien des Rupeltons sowie Faziesvertreter des Sternberger Gesteins zu finden. Selten sind auch Funde von Liasgeoden möglich. Wir treffen uns um 10.00 Uhr am Eingang (Schranke) zur Grube (s. beigefügte Anfahrtsskizze). Fahrzeit von Greifswald ca. 1 Stunde über Autobahn A 20, Abfahrt Gnoien Richtung Teterow. Von Teterow aus geht es auf der B 104 Richtung Güstrow. An der Ampelkreuzung geht es rechts nach Groß Roge zum Kiessee. Dort wird...

09.05.2014 – 19:30Uhr – Die unterjurassische Wirbeltierfauna der Tongrube Grimmen (Nordostdeutschland)

09.05.2014 – 19:30Uhr – Die unterjurassische Wirbeltierfauna der Tongrube Grimmen (Nordostdeutschland)

Die Tongrube Grimmen ist eine regional und international bedeutende Fundstelle zahlreicher Fossilien des Unteren Jura, darunter Ammoniten, Fische und Meeresreptilien. Besonders faszinierend aber ist die Überlieferung von gut erhaltenen Knochenfragmenten zweier Dinosaurier in den ca. 180 Mio. Jahre alten marinen Sedimenten, die einen Einblick in die frühe Evolution dieser Tiergruppe ermöglichen. Der bekannteste Dinosaurier ist Emausaurus ernsti – ein vergleichsweise kleiner Dinosaurier mit einer Körperpanzerung, die aus kleinen, isolierten Hautpanzerplatten besteht. Aufgrund von Zerfallserscheinungen wurden die Knochenreste über drei Jahre lang in einer Spezialwerkstatt in Nordrhein-Westfalen neu präpariert und konserviert. Erst jetzt ist dieser einmalige Fund wieder in Greifswald zu...

28.03.2014 – 19.30Uhr – Kostbarkeiten aus dem Geologischen Museum Raben Steinfeld

Quallen im Feuerstein, Rochen-Knochen im Sternberger Kuchen, fossile Wasserwaagen – die Liste außergewöhnlicher Funde des begeisterten Sammlers und Hobbygeologen Reinhard Braasch ist lang. Seine Sammelleidenschaft, aber auch seine handwerklichen Fähigkeiten waren die Grundlage für die Gründung einer Natursteinmanufaktur und die Einrichtung eines kleinen privaten Museums in Raben Steinfeld. Es ist Anziehungspunkt nicht nur für die benachbarten Schweriner Naturfreunde, sondern von geologisch und paläontologisch Interessierten bundesweit. In einem reich bebilderten Vortrag macht uns Herr Braasch zunächst mit den geologischen Sehenswürdigkeiten in und um Raben Steinfeld vertraut. Danach wendet er sich verschiedenen Sammelgebieten zu. Dazu gehören kristalline Geschiebe, ordovizische Fossilien, mineralogische und...

28.02.2014 – 19.30Uhr – Geologische Streifzüge durch Hinterpommern (Zachodniopomorskie)

Ähnlich wie in Vorpommern ist auch die kuppige Moränenlandschaft im östlich anschließenden polnischen Teil Pommerns durch eiszeitliche Prozesse geprägt. Eisrandlagen und Schmelzwasserabflussbahnen bestimmen die Morphologie. Besonders markant tritt der baltische Landrücken in Erscheinung, der in der Gegend von Lauenburg i. Pom. über 200 m Höhe erreicht und seine Bildung dem Pommerschen Eisvorstoß verdankt. Ältere, voreiszeitliche Ablagerungen des Jura bis Tertiär sind in Form zahlreicher Schollen in die Eiszeitfolge Hinterpommerns eingeschaltet und oft intensiv deformiert. Daneben sind im Bereich des Pommerisch-Kujawischen Walls auch ungestörte Schichten des Malm nahe der Oberfläche aufgeschlossen. Sie sind Teil einer horstartig herausgehobenen Struktur, die sich von...