15.12.2017 19.30 Uhr – Reise nach Galápagos: Echsen, Schildkröten, Finken und der Einfluss der Plattentektonik auf die Entwicklung endemischer Faunen

12_meschede_vortragDer Galápagos-Inselarchipel ist durch seine exotische Tierwelt mit einzigartigen Leguanen, Schildkröten und Vögeln weithin bekannt. Der berühmte Naturforscher Charles Darwin hat hier 1835 wesentliche Impulse für seine Abstammungslehre gefunden. Doch auch aus geologischer Sicht bietet die Inselgruppe im Ostpazifik, fast 1000 km vor der Westküste Ecuadors gelegen, einige Besonderheiten. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und etwa 4 Millionen Jahre alt. Sie liegen auf der Nazca-Platte, die sich über einen Hot-Spot bewegt, der auch heute noch vulkanische Aktivität auf den westlichen Inseln Isabela und Fernandina bewirkt. Ältere Inseln sind bereits unter Wasser abgesunken. Spuren von explosiven Ausbrüchen im Miozän können aber am Meeresboden vor Mittelamerika gefunden werden. Die mit über 90 Millionen Jahren ältesten Zeugnisse des Vulkanismus befinden sich weit entfernt in der Karibik. Obwohl die Inseln in Äquatornähe liegen, ist das Klima aufgrund des mit 20 Grad Celsius relativ kühlen, vom Humboldtstrom beeinflussten Meerwassers eher gemäßigt. Das nährstoffreiche Tiefenwasser ist verantwortlich für den Artenreichtum rund um den Archipel.

Der Greifswalder Geologieprofessor Martin Meschede hatte 2016 die Möglichkeit, einige der Galápagos-Inseln zu besuchen und wird von dieser Reise berichten. Dabei stellt er nicht nur die faszinierende Fauna und Flora vor, sondern erläutert auch die Zusammenhänge zwischen den endemischen Formen und plattentektonischen Vorgängen. Sein mit zahlreichen Bildern und verständlichen Grafiken illustrierter Vortrag findet im Rahmen der “Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende” am Freitag, den 15. Dezember 2017 um 19.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) statt.

Mit freundlichen Grüßen

Karsten Obst

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