21.10.2011 – 19.30 Uhr – Die schwedische Insel Rödö – Innenansichten eines Granitplutons

10_gfg_aushang_vortrag_braeunlich_rezPflastersteine aus Granit und anderen Kristallingesteinen Skandinaviens begegnen uns auf Straßen und Plätzen in norddeutschen Städten, aber auch als Baumaterial für dörfliche Kirchen und Scheunen. Sie wurden aus großen Granitmassiven Schwedens, Norwegens oder Finnlands mitgerissen und bezeugen Jahrmillionen alte magmatische Prozesse in der Kruste des europäischen Urkontinents, bei denen Gesteine aufgeschmolzen wurden und wieder erstarrten. Während Vulkane solche Gesteinsschmelzen – das Magma (griechisch: Teig) – an die Erdoberfläche befördern, wo sie häufig in Form von Lava ausströmen, bleiben sie in sogenannten Plutonen in den Tiefen der Erdkruste für lange Zeit verborgen. Aufgrund der andauernden Hebung Nordeuropas und Abtragung der oberen Gesteinsschichten wurden diese Granitplutone durch das vorrückende Inlandeis freigeschürft und geben zum Beispiel auf der nordschwedischen Insel Rödö (schwedisch: röd = rot, ö = Insel) fantastische Einblicke in das Innenleben eines erstarrten Magmas, insbesondere auf seine einzelnen mineralischen Bestandteile und ihr Zusammenwachsen. Der Hamburger Kristallinforscher Matthias Bräunlich hat diese Region mehrfach bereist und präsentiert neben eindrucksvollen Landschaftsbildern interessante Details der roten Rapakiwi-Granite und mit diesen assoziierten Gesteinen und macht auch auf „Doppelgänger“ aus anderen Granitmassiven aufmerksam.

Sein Vortrag findet im Rahmen der Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende am Freitag, den 21. Oktober 2011 um 19.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) statt. Gerne können zu dieser Veranstaltung geologisch Interessierte oder Hobbysammler eigene Fundstücke zur Bestimmung mitbringen.

Mit freundlichen Grüßen

Karsten Obst

 

Das aktuelle Vortragsprogramm für das gesamte Jahr 2011, steht auch als pdf-Datei zum Download bereit

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