11.03.2011 – 19.30 Uhr – Das Eem in Norddeutschland
Klimawandel, Erderwärmung, Treibhauseffekt sind häufig benutzte Begriffe in der aktuellen Diskussion über die durch den Einfluss des Menschen hervorgerufenen globalen Klimaveränderungen. Neben dieser anthropogenen Komponente werden Änderungen des Weltklimas aber vor allem durch natürliche Prozesse gesteuert, finden sich selbst in dem geologisch jungen Zeitenabschnitt des Quartär zwischen den Eiszeiten wärmere Phasen, in denen die Durchschnittstemperaturen noch einige Grad über den heutigen lagen. Die letzte Warmzeit vor unser heutigen wird als Eem-Warmzeit bezeichnet. Sie liegt zwischen der Saale- und der Weichsel-Kaltzeit und umfasst den Zeitraum vor 126.000 bis 115.000 Jahren. Die nach einem niederländischen Fluss benannte geologische Epoche ist in Mitteleuropa vor allem durch Ablagerungen mit einer wärmeliebenden Fauna charakterisiert. Dazu gehören typische Muscheln und Schnecken, aber auch große Säugetiere, wie z.B. der ausgestorbene Europäische Waldelefant. Männliche Tiere konnten über 4 m Höhe erreichen und waren damit größer als ein Mammut. In einem Vortrag informiert der Rostocker Paläontologe Dr. Stefan Meng über die Artenvielfalt des Eem. Dabei werden zunächst die klassischen Fundstätten in Mitteldeutschland vorgestellt und anschließend die Potenziale der Eem-Forschung in Norddeutschland aufgezeigt.
Der Vortrag findet am Freitag, den 11. März 2011 um 19.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) statt.
Das aktuelle Vortragsprogramm für das gesamte Jahr 2011, steht auch als pdf-Datei zum Download bereit