11.05.2012 – 19.30 Uhr – Die mitteleozäne Fossillagerstätte Eckfelder Maar

05_gfg_aushang_vortrag_stumpfAls vor 44 Millionen Jahren heftige Vulkanexplosionen die Eifel erschütterten, wurde die Fossillagerstätte Eckfelder Maar geboren. In dem fast 1 Kilometer großen Krater entstand ein See mit einer Wassertiefe von 110 bis 150 Meter. Darin lagerten sich tonige Stillwassersedimente ab, die aufgrund von Sauerstoffarmut dunkel gefärbt sind und als Ölschiefer bezeichnet werden. Infolge der besonderen Bedingungen sind auf den Seeboden abgesunkene Tiere und Pflanzen perfekt erhalten. Sie zeugen nicht nur von einer vielfältigen Lebewelt an Land und im Wasser, sondern dokumentieren auch die Auswirkungen von Klimaschwankungen auf die im Tertiär bestehenden Ökosysteme für einen Zeitraum von ca. 250.000 Jahren.

Seit 1987 werden durch das Naturhistorische Museum Mainz regelmäßig Grabungen im Eckfelder Maar durchgeführt. Bisher sind über 30.000 Funde bekannt, darunter Muscheln, Schnecken, Insekten, Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und 20 verschiedene Säugetierarten. Zu den bekanntesten Fossilien gehört das Skelett einer trächtigen Urpferdchenstute. Außerdem wurde die weltweit älteste fossile Honigbiene sowie vor kurzem sogar eine Laus gefunden, deren letzte Mahlzeit aus Vogelfedern bestand. Über diese und weitere spektakuläre Funde wird der Greifswalder Paläontologe Sebastian Stumpf berichten, der 2010 an einer Grabung teilnahm. Dabei gibt er auch Einblicke in die spezifischen Bergungs- und Konservierungsmethoden. Sein Vortrag findet im Rahmen der „Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende“ am Freitag, den 11. Mai 2012 um 19.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) statt.

Mit freundlichen Grüßen

 

Karsten Obst

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